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Jobausschreibungen – Einer für alle(s)

Ist das weiterhin „normal“?

Ich lese gern Jobbeschreibungen. Da kann man so viel herauslesen. Wie gibt sich ein Unternehmen nach außen, Tonalität, Struktur/Hierarchie und natürlich, wie man sich Stellen inhaltlich vorstellt – das zeigt mir am besten, wie das Verständnis des Unternehmens zu den Themen aussieht.

Dabei fallen mir immer wieder Ausschreibungen ins Auge, bei denen mir hinsichtlich des Arbeitsalltages für den Job ein großes Fragezeichen kommt.

Gerade folgendes Beispiel.

Profil

  • Experten (m/w/d) für den gesamten digitalen Marketingauftritt für mehrere kontinentaleuropäische Märkte

Hm, ok, kann ja eine globale, strategische Position sein, die nicht operativ und auch noch lokal umsetzt. Dachte ich.

  • […] berichtet an die Marketing-Managerin […]

ok, da weiß man schonmal, wo man als Digitalmanager hierarchisch angesiedelt ist…

Aufgabengebiet

  • Konzeption, Umsetzung und Controlling der digitalen Marketingkampagnen in Bezug auf die zu betreuenden Märkte
  • Strategische Adaption des internationalen Marketing-Contents auf allen digitalen Plattformen sowie das Herunterbrechen und Überführen in das Framework für die zu betreuenden Märkte

Also doch die komplette Klaviatur von Strategie über Umsetzung bis hin zu Controlling – und das für alle digitalen Kanäle (davon soll es ja wirklich viele geben) und lokalen Märkte.

Ist dann natürlich besonders interessant, welche besonderen Benefits man dafür erwarten kann:

Vergütungspaket

  • Arbeiten in einem internationalen Umfeld [das impliziert schon der Jobinhalt]
  • Sehr positives Arbeitsumfeld [sollte Voraussetzung sein und wird zudem vom jeweiligen Mitarbeiter beurteilt, nicht von der Firma]
  • Kreative Forderung und Förderung [so kann man es auch nennen]
  • Arbeiten in einem Unternehmen mit flachen Hierarchien [offensichtlich sehr flach…]
  • Die Möglichkeit zu besonderen Geschäftsreisen [was genau ist an Geschäftsreisen „besonders“?]

Irgendwie fehlt mir beim Vergütungspaket übrigens die eigentliche „Vergütung“.

Waren wir in den letzten 20 Jahren nicht bereits bei konkreten, realistischen und inhaltlich klar differenzierten Jobinhalten angekommen? Und zeitgemäßen „Benefits“? Dachte ich.

Liegt aber vielleicht auch an mir – bin ich irgendwie auf einem falschen Arbeitsbild hängengeblieben?